Naturnahe Umgestaltung der Barnitz

Im Zuge der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie hat der Gewässerpflegeverband Norderbeste die Barnitz im Jahr 2007 auf einer Länge von rd. 600 m (Station 1+140 bis Station 1+760) naturnah umgestaltet.
Da der Altarm der Barnitz Strukturarmut aufwies, wurde das Gewässer in die westlich angrenzende Fläche verlegt, um die eigendynamische Entwicklung zu fördern und die Strukturvielfalt zu erhöhen. Dabei blieb der Altarm als Vorflut für die Gewässer BA14, BA9 und BA6 bestehen und dient zudem als Entlastung im Hochwasserfall. Es entstand ein geschwungener naturnaher Verlauf mit unterschiedlichen Sohlbreitenund Böschungsneigungen. Schnell fließende, kiesige Bereiche wechseln sich mit langsam fließenden, sandigen ab.

Für die Gewässerführung bzw. Abflusssteuerung wurden Regulierungsbauwerke in Form von Sohlschwellen hergestellt (Staubohlen mit Geröllschwelle). Die Stra?e „An der Barnitz“ wird über ein Hamco-Maul-Profil gekreuzt (L rd. 20,00 m). Zur Erreichung der Durchgängigkeit wurde hier eine durchgehende Sohle aus Kies und Geröll eingebaut.
Das neue Gewässerprofil wurde mit wechselnden Querschnitten hergestellt, um die Strukturvielfalt zu verbessern. Zudem wurden „Kolk-Furt-Sequenzen“ in Form von Kiesbänken mit anschließenden Kolken ausgeführt. Der Einbau von Störsteinen verbessert die Diversität der Strömungsverhältnisse (abwechslungsreiche Strömungsbereiche).

Im Oberlauf der Barnitz befindet sich ein natürlicher Bestand der vom Aussterben bedrohten Bachschmerle. Durch die naturnahe Umgestaltung wurde nun auch im Unterlauf potentieller Lebensraum für die Bachschmerle geschaffen und die Durchgängigkeit bis zur Trave verbessert.

Bauausführung: Sommer 2007
Bauzeit: rd. 2,5 Monate
Baukosten: rd. 160.000 €

Förderung der Maßnahme durch den Europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).